„Das darf doch wohl nicht wahr sein“, dachten sich 50 Fahrgäste in der Nacht von Montag auf Dienstag in Hausach. Der letzte Zug der Schwarzwaldbahn hatte gut eine halbe Stunde Verspätung und der Bus des Schienenersatzverkehrs hatte am Bahnhof nicht auf sie gewartet. Denn zwischen Hausach und St. Georgen fahren aktuell keine Züge. 

Die „gestrandeten“ Fahrgäste riefen deshalb den Notruf. Die Bundespolizei fragte daraufhin bei der Deutschen Bahn nach und bekam von denen die Antwort, dass man so spät keinen Bus mehr auf die Strecke bringen könne. Die Fahrgäste sollen sich ein Taxi nehmen und die Kosten für die Fahrt bei der Beschwerdestelle der Bahn einreichen. Aber woher bekommt man auf dem Land unter der Woche nach 0 Uhr noch Taxis für 50 Leute?

20 Fahrgäste blieben daher in Hausach. Die Feuerwehr stellte in der Wartehalle Feldbetten auf und kümmerte sich um Decken, Getränke und Verpflegung. Die Stadt will den Einsatz der Bahn in Rechnung stellen.

Die Bahn habe sich wirklich überhaupt um gar nichts gekümmert, moniert der Feuerwehrkommandant gegenüber der Mittelbadischen Presse.

Laut eines Pressesprechers der Bahn hatte der Bus eine Reifenpanne und „vergessen“ das der Leitstelle zu melden. Man bitte alle betroffenen Fahrgäste um Entschuldigung. 
Selbstverständlich werde die Bahn die entstandenen Kosten erstatten. Er empfiehlt allen Fahrgästen – nicht nur denen mit einem Taxibeleg – sich an den Kundendialog zu wenden. Schließlich kamen alle Fahrgäste deutlich später daheim an. (ts)