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Unterstellmöglichkeiten fürs Auto planen: Wissenswertes für die Umsetzung

Exakt 6.924.840 PKW waren am 1. Januar 2024 in Baden-Württemberg zugelassen – 57.482 Stück mehr als ein Jahr zuvor.  Auf den Ortenaukreis entfielen davon Mitte 2023 immerhin knapp 280.000 PKW – bei rund 444.000 Einwohnern im Kreis eine ziemliche Quote. Angesichts solcher Zahlen steht eines fest: Wäre jeder davon ein „Laternenparker“, der seinen Wagen auf öffentlichem Grund abstellt, wenn er zuhause ist, dann wäre es wohl aus mit der Automobilität, weil aufgrund völlig zugeparkter kaum noch ein Durchkommen wäre. 

Allerdings haben sowohl Bauherrn wie Bestandsbaubesitzer zahlreiche Optionen, um sich auf dem eigenen Grundstück eine Ab- und Unterstellmöglichkeit zu erschaffen. Wir geben Tipps, damit diese maximal praxistauglich und vielfältig nutzbar wird.

1. Unbedingt die Landesgesetze beachten

Ein nackter Stellplatz vor dem Haus mag rechtlich problemlos umsetzbar sein. Doch bereits ein vom Hauptgebäude hervorkragendes Dach oder ein ringsum offener Carport tangieren Baden-Württembergs Bau- und Nachbarschaftsrecht. Wichtigste Grundlagen, die zu beachten sind:

•    Nur unter 40 Kubikmeter umbauter Raum sind genehmigungsfrei. Darüber ist eine Baugenehmigung nötig. Eine solche Genehmigung darf wiederum nur von einer sogenannten „bauvorlageberechtigten Person“ verfasst und eingereicht werden – bei uns in Baden-Württemberg ausschließlich Architekten und (Hoch-) Bauingenieure.

•    Ein Stellplatz muss mindestens 5,0 Meter Länge und 2,3 Meter Breite aufweisen, sonst ist er nicht zulässig. Das lässt zwar in Verbindung mit dem genehmigungsfreien Rauminhalt viel „Luft nach oben“. Allerdings ist eine lediglich 5,0 x 2,3 Meter messende Garage sehr klein – nicht nur für große SUV zu klein. 

•    Eine Grenzbebauung ist nur zulässig, wenn eine Länge von 9,0 und eine Höhe von 3,0 Metern nicht überschritten werden.

•    Je nach Fläche und weiteren Faktoren kann eine Garage von Baden-Württembergs Solardachpflicht betroffen sein

All das muss beachtet werden. Andernfalls handelt es sich in irgendeiner Form um einen Schwarzbau. Das zieht Strafen nach sich, die bis zum zwangsweisen Abriss reichen.

2. Besser auf eine geschlossene Garage setzen

Ein offener Carport mag günstig sein und sich obendrein in Heimwerkermanier sehr gut als Eigenbauprojekt eignen – es ist ja hauptsächlich Holz vonnöten. Allerdings hat eine solche Unterstellmöglichkeit viele Nachteile. Ist sie hinsichtlich der Dachfläche nicht sehr großzügig geschnitten, dann kann der Wagen bei schräg fallendem Regen, Hagel oder Schnee dennoch nass bzw. zugedeckt werden. Zudem gibt es ringsherum keinen weiteren Witterungsschutz. Und sowohl das Auto als auch alles, was man sonst noch dort abstellen möchte, ist jederzeit einsehbar – und darüber durch Diebe und Vandalen gefährdet.

Eine geschlossene Garage verursacht dem gegenüber naturgemäß deutlich höhere Kosten. Aber sie kann bei geschickter Planung so viel mehr sein als nur ein Abstellplatz für das Auto. Das wirkt sich nicht zuletzt enorm auf den Wert der gesamten Immobilie aus: Ein Haus, zu dem eine vollwertige Garage gehört, erzielt am Markt schlichtweg bessere Preise als ein ansonsten vollkommen gleiches Gebäude, das nur über einen Carport oder sogar lediglich einen festen Stellplatz verfügt.

Winterschutz Auto Carport

 
3. An den eigenen Wetterschutz denken 

Eine Garage soll zuvorderst zwar das Auto vor Wetterunbilden schützen. Direkt danach sollte es aber ebenso den Benutzern ermöglichen, trockenen Fußes vom Haus zum Wagen und wieder zurück zu gelangen – idealerweise sogar beladen mit Einkäufen.

Das erfordert drei Bausteine:

•    Das Tor sollte niemals ohne Torantrieb bleiben. Für maximale Langlebigkeit sollte dieser nicht gerade vom Discounter, sondern namhaften Hersteller stammen – zumal es dann noch verschiedene Unterschiede bzw. Wahlmöglichkeiten gibt. Etwa die Option, nötigenfalls das Tor per Akku zu bewegen (Stichwort Stromausfall) oder es schlicht besonders rasch zu öffnen und zu schließen.

•    Der Torantrieb sollte sich aus dem Auto per Fernbedienung, direkt an der Garage per Schlüsselschalter oder Tastenfeld und vom Haus aus steuern lassen. So bleibt man für diesen Prozess ebenfalls nie „im Regen stehen“.

•    Falls die Garage nicht baulich direkt ans Haus angebunden werden kann und über eine eigene Zugangstür ins Gebäudeinnere verfügt, dann sollte zumindest überlegt werden, ob sich ein trockener Zugang durch eine irgendwie geartete Dachkonstruktion sicherstellen lässt. 

4. Für das Auto und mehr auf Zuwachs bauen

Naturgemäß gilt für diesen wie für jeden anderen Punkt dieses Artikels eine Grundregel: Sofern es die eigenen Finanzen und der verfügbare Platz gestatten. Wenn beides jedoch der Fall ist, dann sollte bei der Konstruktion stets die Zukunft einbezogen werden. Denn Fakt ist: 

1.    Trotz aller Forderungen ist bislang kein Ende des PKW-Größenwachstums in Sicht. Fast jede neue Generation eines beliebigen Modells legt innen und außen wenigstens einige Zentimeter zu; zuletzt insbesondere in der Breite.
 
2.    Nur, weil eine bestimmte Fahrzeugklasse den Besitzern jetzt „gut passt“, bedeutet das nicht, diese Klasse sei für alle Zeiten perfekt. Vielleicht kommt deshalb der Tag, an dem ein deutlich größeres Fahrzeug sinnvoller ist. Nicht zuletzt spielt hierbei auch das Thema Gebäudewert eine Rolle. 

3.    Wir werden alle nicht jünger. Vielleicht genügt die relativ schmale Garage aktuell, um sich bei nur leicht geöffneter Tür aus dem Auto zu schlängeln. In ein, zwei Jahrzehnten könnte es dagegen vielleicht deutlich besser sein, die Türen auf beiden Seiten ganz öffnen zu können.

4.    Allein, wenn es nur um das „Standard-Autozubehör“ zwischen den jeweils jahreszeitlich nicht benutzten Rädersätzen, Eiskratzer und Putzeimer geht, ist es überaus sinnvoll, das alles problemlos ebenfalls in der Garage lagern zu können, statt damit kostbaren Platz im Haus oder Gartenhäuschen zu vergeuden. Noch viel bedeutender wird dieser Punkt, wenn man an Fahrräder, Auto-Gepäckträger, Dachboxen und Ähnliches denkt.

Das alles bedeutet eines: Es ist mehr als sinnvoll, bei der Garagenplanung deutlich „auf Zuwachs“ zu gestalten. Bereits ein Meter mehr nach allen Seiten kann einen enormen Unterschied machen, fällt aber bei den Baukosten kaum nennenswert ins Gewicht. 

In dem Fall könnte es für die allgemeine Nutzbarkeit ein weiteres großes Plus bedeuten, eine Tür in die Garage zu integrieren, damit man nicht für alles gleich das Tor öffnen muss. Und: Für Leitern, Steck-Gerüste, Biergarnituren und ähnliche sperrige Dinge, die viele Hauseigentümer besitzen, aber nur selten benötigen, kann es ungemein praktisch sein, wenn die Garagendecke nicht allzu niedrig ist, wodurch sich über dem Autodach noch ein großzügiger Stauraum ergibt.

car in a lighted garage

5. Praxistauglichen Boden integrieren

Viele private Garagenbesitzer wählen den Boden vor allem nach preislichen Erwägungspunkten. Daher läuft es oftmals auf einen mit Spezialfarbe gestrichenen Estrichboden – und mitunter sogar Verbundpflaster – hinaus. Doch erneut kann man mit vernachlässigbarem finanziellem Mehraufwand etwas ungleich Praxistauglicheres erschaffen. 

Das bringt uns zu deutlich dickeren Kunststoffbeschichtungen. Oder in Eigenregie verlegbaren, gesteckten Platten aus dem gleichen Material. Beides wird auch in professionellen Werkstätten genutzt. Der Sinn dieser Lösung für den Privatbereich:

•    Kunststoff absorbiert Stöße bis zu einem gewissen Grad. Sehr praktisch, wenn einem beim Ein- oder Ausladen von Dingen am Auto etwas Empfindliches herunterfällt. Ebenso verzeiht der Boden ganz ähnliche Stöße ohne Schäden – ganz anders als beispielsweise der ebenfalls oft gewählte Steingut- bzw. Fliesenboden. 

•    Selbst reine Elektroautos besitzen immer noch Bremsflüssigkeit und andere Öle – und können undicht werden. Stein- und Betonböden können solche Tropfen aufsaugen und bleiben zumindest für immer unansehnlich. Kunststoff lässt dagegen nichts durch. Zudem ist er ebenso für sämtliche anderen Flüssigkeiten unempfindlich und obendrein hervorragend nass und trocken zu reinigen.

6. Unbedingt Strom bereitstellen

Weiter oben wurde bereits erwähnt, dass es sogar Garagentorantriebe gibt, die serienmäßig ohne Netzstromversorgung funktionieren. Wer seine Garage jedoch als umfangreichen Nutzraum begreift, der sollte besser nicht daran sparen, vom Elektriker eine Zuleitung vom Haus ziehen, dazu einen kleinen Sicherungskasten, Steckdosen und Licht integrieren zu lassen. 

Es kann sogar noch einfacher sein: Die Garage als eigenen, nicht ans Netz angebundenen Stromkreis aufbauen lassen und durch ein zweckentfremdetes Balkonkraftwerk (trotz des Namens nicht nur an Balkonen erlaubt) in Kombination mit einer Power Station als Speicher versorgen.  

Hauptsache ist das Vorhandensein von 230-Volt Wechselstrom, wie er für häusliche Anwendungen üblich ist:

1.    Das Innere der Garage sowie dessen Umfeld lässt sich zu später oder sehr früher Stunde vernünftig ausleuchten. 

2.    Zwischen Staubsauger fürs Auto und Radio können verschiedene elektrische Verbraucher ohne „Verlängerungskabelsalat“ angeschlossen werden. 

3.    Die Akkus von Elektrofahrrädern oder (bei vollständiger Stromnetzanbindung) sogar Elektroautos (Stichwort Zukunftssicherheit) können niedrigschwellig geladen werden.

Vier helle LED-Röhren in den Ecken der Garage, dazu noch ebenso vier Doppelsteckdosen (und vielleicht eine abschließbare bzw. abschaltbare Dose im Außenbereich) genügen bereits völlig. Mitunter dazu noch eine weitere Leuchte mit Bewegungssensor außen und die Garage wird um Längen besser benutzbar. 
 

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