Der Frühling naht, die Temperaturen steigen in Offenburg und der Ortenau. Die ersten Krokusse stecken ihre Köpfe den milden Sonnenstrahlen entgegen, der Schwarzwald ist nicht mehr schneebedeckt und auf den zahlreichen Seen kann man nicht mehr Schlittschuh laufen. Der Frühling aktiviert Flora, Fauna und die Menschen. Man möchte raus in die Rheinauen, die Natur genießen und die wärmende Sonne auf der Haut spüren. Doch zuvor steht noch eine Mission an: Es wird Zeit für einen Frühjahrsputz. Winterdecken wollen gelüftet und gegen leichte Decken getauscht werden. Dicke Pullover, Jacken und Hosen verschwinden für die nächsten Monate in Kisten auf dem Dachboden und im Keller. Der Umbruch ist mit jeder Faser des Körpers zu spüren. Es wird Zeit, die Vorhänge aufzuziehen, das Licht des neuen Jahres hereinzulassen und den Muff des letzten hinauszukehren. 

Historische und psychologische Gründe für einen Frühjahrsputz

Weihnachten ist vorbei, der Christkindelsmarkt in Baden-Baden und der Straßburger Weihnachtsmarkt haben ihre Tore längst geschlossen. Fastnacht und ein warmer Frühling stehen vor der Tür. Viele Menschen verspüren nun einen Drang nach Ordnung und Sauberkeit in sich. Selbst Putzmuffel beginnen zu dieser Jahreszeit in diversen Ländern häufig mit einem gründlichen Säubern der eigenen vier Wände. Dieses Vorgehen ist auch historisch bekannt. Bis ins 19. Jahrhundert wurden offene Feuer genutzt, um Wärme und Licht zu verbreiten sowie Essen zu kochen. Dies hatte Ruß und Staub zufolge. Das nahm außerdem während der kalten und dunklen Jahreszeit zu. Der Wetterwechsel bot einen guten Anlass, die Räume sauberzumachen und die Spuren des Winters vor die Tür zu kehren.

Laut der christlichen Tradition soll das Haus und der Mensch sich zu Ostern frisch und sauber zeigen. Dementsprechend wurde geputzt und geschrubbt. Die Fastenzeit kann ebenfalls eine Rolle spielen. Wie der Körper entschlackt und von Unnötigem befreit wird, findet dieser Prozess auch in der Wohnung statt. Neben religiösen gab es auch pragmatische Gründe: So wird Schmutz und Staub beim schräg einfallenden hellen Sonnenlicht deutlicher sichtbar. Höhere und mehr Sonnenstunden verleihen dem Körper die Energie und Motivation, anzupacken und aktiv zu werden.

Putzen zur mentalen Entspannung und Ordnung

Putzen hat darüber hinaus auch psychologische Wirkungen. Äußere Ordnung schafft mentale Ausgeglichenheit. Aussortieren und Reduzieren überträgt sich auf den Geist, der ebenfalls geordnet und entlastet wird. Auf diese Weise wird die eigene Welt übersichtlicher. Dies hinterlässt ein gutes und sicheres Gefühl. Zugleich kann das Saubermachen in seinen monotonen Bewegungen dafür sorgen, in eine Art meditativen Zustand zu gelangen.

Frühjahrsputz systematisch angehen - Tipps und Tricks

Gerade als Putzmuffel ist es vorteilhaft, sich einen Putzplan zu erstellen und systematisch schrittweise abzuarbeiten. Wenn die Familie, Mitbewohner oder Freunde helfen, bringen sie direkt Schwung und Freude ins Haus. Gute Musik steigert die Motivation und kann das Putzen wie im Flug vergehen lassen. Entweder lässt sich der Großputz am Stück oder in Etappen erledigen. So kann das Bad an einem Freitag, die Küche am Samstag und das Schlafzimmer am nächsten Freitag gereinigt werden. 

Nichts ist ärgerlicher, als wenn einem mitten im Flow der Glasreiniger ausgeht. Eine gute Grundausstattung besteht aus:

• Universalreiniger, um Fett und Schmutz zu beseitigen
• Scheuermittel gegen besonders hartnäckige Verschmutzungen
• Essigreiniger für Kalkablagerungen
• Glasreiniger für Glas und Spiegel
• WC-Reiniger für die Toilette
• Handschuhe
• Müllbeutel
• Eimer
• Besen und Kehrwisch
• Staubsauger
• Schwämme, Putztücher
• Wischer
• Staubwedel
• ggf. Teleskopstange
• ggf. Leiter oder Hocker

Tipp: Als nachhaltige und ökologische Option lassen sich Putzmittel einfach selbst herstellen. Dies schont die Umwelt und den Geldbeutel. Hierbei gehören Natron, Essig, Zitronensäure aber auch Efeu zur Grundausstattung.

Putzen mit entrümpeln verbinden

Gerade beim Frühjahrsputz wird schnell klar, wie viele Dinge man angehäuft hat. Hand aufs Herz: Ist die Kuckucksuhr ein Sammlerstück oder dient diese nur als Staubfänger? Dann ist nun eine gute Gelegenheit gekommen, um während des Putzens zu entrümpeln. Winterkleidung wandert in der Keller, Übergangs- und Sommerkleidung in den Schrank und Unnötiges auf den Flohmarkt, in die Tauschbörse oder Altkleidersammlung.

Von oben beginnen und Staub entfernen

Grundsätzlich gilt beim Putzen, dass man von oben nach unten vorgeht. Auf diese Weise sinken Staub und Schmutzpartikel und werden im nächsten Schritt weiter Richtung Boden oder in den Müll befördert. Das Staubsaugen und Wischen des Bodens sind die letzten Schritte des Frühjahrsputzes, oder eines Raumes. Mit etwa 95 Kalorien Verbrauch pro 30 Minuten gehören sie zu den effektivsten und anstrengendsten.

Dem Prinzip der Schwerkraft folgend kann man mit einem Staubwedel damit beginnen, die Decke und Lampen von Spinnweben zu befreien. Nachfolgend kommen hohe Regale und Schränke an die Reihe. Dort lässt sich Staub mit einem leicht angefeuchteten Baumwolltuch in kreisenden Bewegungen von oben nach unten entfernen. Somit nimmt man den Staub auf, anstatt ihn aufzuwirbeln und weiterzuverteilen. Auf diese Weise spart man sich doppelte Arbeit. Wenn die gesamte Wohnung oder das Haus am Stück geputzt wird, kann man von einem Raum zum anderen gehen.

Fenster putzen

Nachdem hohe Möbel und die Decke sauber sind, kann man die Fenster putzen. Eine lupenreine Aussicht bringt mehr Licht in den Innenraum, wodurch Schmutz schneller erkannt wird. Zugleich ist die Aussicht ins Freie auf den Schwarzwald oder die Vogesen ohne Streifen und Schmutz viel schöner. Doch dies ist gar nicht so einfach, es gibt verschiedene Techniken, um ein sauberes und vor allem streifenfreies Ergebnis zu erhalten. Zum Putzen der Fenster gehört auch das Reinigen der Rahmen und Rollläden. Falls man Vorhänge oder Gardinen hat, können diese vor dem Putzen abgehängt und in die Waschmaschine verfrachtet werden.  Sportbegeisterten dient das Fensterputzen zudem als wunderbares Work-out. Innerhalb von 30 Minuten verbrennt man um die 110 Kalorien. 

Nun hat man eine relativ freie Wahl und kann entweder mit den leichtesten oder schwierigsten Räumen beginnen. Die vorgegebene Reihenfolge stellt daher nur ein Beispiel dar. Grundsätzlich sind Menschen, die häufig putzen, schneller fertig als Putzmuffel, weil die Wohnung sauberer ist. Dies könnte ein Anreiz für einen Neujahrsvorsatz sein.

Küche putzen

Die Küche wird in der Regel häufig genutzt und gereinigt. Bei einem Frühjahrsputz wird daher ein Fokus auf alle Geräte und Ecken gelegt, die man während des Alltags vernachlässigt. Dies bezieht sich beispielsweise auf:

• Mikrowelle
• Mixer
• Wasserkocher
• Kaffeemaschine
• Ofen
• Dunstabzugshaube
• Kochfeld
• Kühlschrank
• Schränke und Schubladen

Bad putzen

Das Bad kommt wie die Küche häufig in den Fokus der Reinigung. Dementsprechend sollte auch hier der Blick vor allem auf Dinge gelenkt werden, für die man sonst wenig Zeit hat. Hierzu zählen beispielsweise:

• Entkalkung des Toilettenspülkastens
• Entkalkung der Toilette und ggf. des Urinsteins
• Waschen des Duschvorhangs/Säubern der Duschabtrennung
• Abflüsse durchspülen

Das sehr kalkhaltige Wasser in Offenburg und Umgebung sorgt schnell für Kalkablagerungen. Diesen gilt es spätestens beim Frühjahrsputz zu begegnen. Hier können Hausmittel ebenfalls hilfreich sein. Essig und Zitronensäure wirkt bei Kalk beispielsweise wahre Wunder.

Wohnzimmer putzen

Nach diesen aufwändigen Räumen kann die Energie nachlassen. Daher ist es gut, nun leichtere Herausforderungen vor sich zu haben. Beim Putzen des Wohnzimmers sollte man einen Fokus auf Polster legen und die Couch und das Sofa in den Blick nehmen. Glatte Oberflächen wie (Kunst)Leder oder Vitrinen aus Glas können von Fingerabdrücken und Staub befreit werden und in altem Glanz erstrahlen. 

Dies gilt auch für diverse Dekorationsartikel und Pflanzen. Letzteren tut man durch das Abstauben nicht nur optisch etwas Gutes. Staubige Blätter haben eine geringere Fotosynthese-Tätigkeit, die bis zu 30 bis 40 Prozent reduziert ist. Die Blätter kann man daher abduschen, um Regen zu imitieren. 
In dicken Teppichen sammelt sich ebenfalls Staub. Jene rollt man zusammen, bringt sie ins Freie und klopft sie dort ordentlich aus. Das Lüften tut dem Material ebenfalls gut und entfernt Gerüche. Gardinen, Vorhänge, Kissenbezüge und Decken können im Zuge des Frühjahrsputzes direkt in die Waschmaschine wandern. Kissenfüllungen kann man ins Freie in die Sonne legen oder hängen, um sie zu lüften und Schimmel vorzubeugen.

Schlafzimmer putzen
Wie auch beim Wohnzimmer gilt im Schlafzimmer, dass Stoffe wie Gardinen, Bettbezüge und Co. gewaschen werden. Teppiche sollten auch hier die Gelegenheit bekommen, Außenluft zu schnuppern und in der Sonne zu entstauben. Ein paar Sonnenstunden kann man auch seiner Matratze zugutekommen lassen. Darüber hinaus sollte diese gründlich mit dem Staubsauger bearbeitet werden, um Milben vorzubeugen. Je nach Matratze wendet man diese für die warmen Jahreszeiten auf die andere Seite.

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