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Wirtschafsstruktur in Baden-Württemberg: Wie sieht die Zukunftsperspektive aus?

Unser Bundesland ist berechtigterweise als international angesehener Wirtschaftsstandort bekannt. Automobilhersteller, High-Tech-Produzenten, Dienstleister und mannigfache Industrie-Unternehmen sind hier ansässig und für erstklassige Qualität bekannt. Dieser exzellente Ruf und die damit verbundene Wirtschaftskraft sowie eine Vielzahl an lukrativen Arbeitsplätzen bilden insofern eine gute Grundlage, auch künftig zu wachsen.
 
Zudem gehört Baden-Württemberg laut einer kürzlich vom Institut der Deutschen Wirtschaft durchgeführten Studie zu jenen Regionen, die als besonders innovativ gelten. Das Potenzial ist also vorhanden, um in eine aussichtsreiche unternehmerische Zukunft zu starten. Einige Wirtschaftszweige gelten dabei als besonders interessant. 

So wird uns beispielsweise das Fachwissen im logistischen Bereich ebenso voranbringen wie unser Erfahrungsvorsprung in der Entwicklung von humanoiden Robotern, der sich das Karlsruher Institut für Technologie verschrieben hat. Doch welche Perspektiven ergeben sich daraus konkret und vor welche Hürden ist unsere Wirtschaft währenddessen gestellt? Diese und weitere Fragen klären wir hier. 

Made in Germany – die Aushängeschilder unserer gesamtdeutschen Wirtschaft

In erster Linie wird die Industrie hierzulande von fünf Bereichen bestimmt – vom Maschinenbau, der Automobilbranche, der chemisch-pharmazeutischen Branche sowie der Ernährungsindustrie und Elektrotechnik. Diese machen gemeinsam auch den Großteil der Exporte aus und befördern uns damit direkt hinter China und den USA auf den stolzen dritten Platz der internationalen Exportnationen. 

Mit Abstand am umsatzstärksten ist hierbei die Automobilbranche mit über 500 Milliarden Euro pro Jahr, wozu die Mercedes-Benz Group AG, die Volkswagen Group und BMW am stärksten beitragen. Als weitere Global Player sind unter anderem Siemens, die Merck KGaA und BASF von großer Bedeutung. 

Wenn auch deutlich weniger umsatzstark, so ist dennoch an dieser Stelle ebenfalls die Informationstechnologie zu nennen. Denn auch viele IT-Services und Softwarelösungen stammen aus den eigenen Reihen und die Firma SAP erwirtschaftet alleine 33 Milliarden Euro. 

Welche Branchen haben das größte Wachstumspotenzial? 

Glow light of petrochemical industry on sunset

 
Sieht man sich nun an, für welche Bereiche die Zukunftsaussichten besonders rosig sind, so gewinnen die folgenden Branchen:

●    Maschinenbau: Hier sind autonome Maschinen und Robotik gefragt wie nie.

●    Hardware- und Chip-Herstellung: Im Zuge der immensen weltweiten Digitalisierung steigt entsprechend auch der Bedarf an leistungsfähiger Hardware wie Prozessoren oder Servern merklich an. 

●    Energietechnik und -versorgung: Der Wandel unserer Energiegewinnung sorgt für steigende Nachfrage nach Solar- und Photovoltaikanlagen sowie Windrädern mit der zugehörigen Steuerungstechnologie.

●    Umweltschutz: Unter dem Stichwort GreenTech werden vor allem Elektromobilitätslösungen vorangebracht und großflächig verbreitet. 

●    Gesundheitstechnik: Im Rahmen eines ganzheitlicheren Gesundheitswesens spielen datenbasiertes Patienten-Monitoring, der Einsatz digitaler Sensoren und spezieller Apps eine immer größere Rolle. Auch Künstliche Intelligenz und Robotertechnik werden häufiger genutzt, um die medizinische Versorgung auszubauen. 

●    Logistik: Digitale Supply Chains auf Basis digitalisierter, automatisierter sowie KI-gesteuerter Systeme sind die Lösung von morgen. 

●    IT: Die ganze Bandbreite wird immer bedeutsamer – von Entwicklung und Programmierung über SEO und E-Commerce bis hin zu Cybersecurity. 

Interessanterweise ist die IT jener Bereich, in welchem wir zwar technologisches Know-how besitzen, es uns jedoch an der nötigen Manpower fehlt und wir laut des Branchenverbands Bitkom e.V. bis dato noch auf rund 100.000 Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sind.  

Als besonders krisensicher werden währenddessen ebenso die Landwirtschaft wie das Handwerk, der komplette Bildungssektor und der Technikbereich eingestuft. Wer sich keine Sorgen um seine berufliche Situation machen möchte, ist also mit all den genannten Zweigen gut beraten, in denen sich darüber hinaus in absehbarer Zukunft zudem noch weitere Einsatzfelder auftun dürften.

Wie gestaltet sich die aktuelle Lage in Baden-Württemberg? 

Auch wenn die erwähnten Global Player selbstverständlich entsprechend hohe Zahlen zur Statistik beitragen, haben wir unseren wirtschaftlichen Erfolg in Baden-Württemberg tatsächlich zu großen Stücken dem Mittelstand sowie der Gesamtheit kleinerer Firmen zu verdanken. Erfindergeist, Neugier und Fleiß haben das hervorgebracht, worauf wir heutzutage aufbauen können.

Typisch für die hiesige Industriestruktur ist eine breit gefächerte Branchenvielfalt, auf die wir zurecht stolz sind. Wie bereits erwähnt, gibt es dennoch einige Zweige, die umsatzmäßig besonders ins Gewicht fallen. So entfallen circa 30 Prozent alleine auf Fahrzeugbauer und -zulieferer, doch auch der Anlagen- und Maschinenbau ist dick im Geschäft – hier sind wir mit rund 65 Milliarden Euro Umsatz sogar deutschlandweit führend. 

Ebenso reihen sich im Bundesland das verarbeitende Metallgewerbe sowie die Elektroindustrie vorne mit ein. Glücklicherweise finden sich parallel dazu auch jede Menge Unternehmen, die in den aufgeführten Zukunftsmärkten aktiv sind. Forscherteams arbeiten mit Hochdruck an neuen Nachhaltigkeitslösungen sowie zukunftsträchtigen Technologien, die unser Arbeitsleben vereinfachen. 

Weiterhin unterstützen unzählige Start-ups vor allem der Tech- und IT-Branche das ganze Konstrukt mit innovativen Ideen. Wir sind somit wirklich top aufgestellt, um unsere Wirtschaftsmacht auch künftig aufrechtzuerhalten. Zudem ist Baden-Württemberg in vielzählige Projekte auf Bundesebene involviert, um hier seine Expertise einzubringen. 

Vor welche Herausforderungen wird die regionale Wirtschaft gestellt?

Dennoch steht der gesamte Südwesten Deutschlands selbstverständlich auch zahlreichen Herausforderungen gegenüber, die sich in vergleichbarer Weise in anderen Regionen sowie unseren europäischen Nachbarländern zeigen. Da ist zunächst einmal der bedrohliche Klimawandel mit sämtlichen Folgeerscheinungen, der die Industrie zum Umdenken auffordert und eine Menge Veränderungen hin zu deutlich mehr Nachhaltigkeit nötig macht, um langfristig bessere Umweltbedingungen zu schaffen. 

Der Kohleausstieg und der Einsatz erneuerbarer Energien sind dabei nur einer von vielen Teilaspekten. Zudem gilt es, die flächendeckende Digitalisierung zu realisieren, wobei hier vor allem der Mittelstand etwas hinterherhinkt. Während manche Branchen bedingt durch die Natur ihrer Produkte oder Dienstleistungen bereits auf dem modernsten Stand der Technik sind, haben andere noch großen Nachholbedarf. 

Es muss folglich sichergestellt werden, dass diese Firmen die nötigen Systeme implementieren, um den Anschluss nicht zu verpassen. Ebenso sind die Folgen der Pandemie nach wie vor deutlich spürbar und erfordern es, betroffene Unternehmen mit Subventionen zu unterstützen, um sich wirtschaftlich wieder zu erholen. 

Über diese drei entscheidenden Themen hinaus ist die lokale Wirtschaft zudem aufgefordert, soziale Gerechtigkeit Wirklichkeit werden zu lassen und attraktivere Arbeitsmodelle einzuführen. 

Welche zukunftsweisenden Schritte werden bereits unternommen?

Spieleentwicklung von KI, Künstliche Intelligenz digitaler 3D Kopf mit futuristischem Design, Generative AI

 
Um die erreichten wirtschaftlichen Spitzenpositionen auch weiterhin zu halten, steht die Politik auf Landesebene in der Pflicht, den Standort Baden-Württemberg auf bestmögliche Weise zukunftsfähig zu machen. Dies geschieht bereits heute auf mannigfache Weise und dürfte sich in absehbarer Zeit noch deutlich intensivieren. Dieses sind die wichtigsten Kernpunkte:

Erforschung von Schlüsseltechnologien

Vor allem die folgenden Arbeitsbereiche sich hier von besonderem Belang: 

●    GreenTech mit dem Ziel, alternative Mobilitätsformen wie beispielsweise Antriebe auf Basis von grünem Wasserstoff auf den Markt zu bringen

●    Künstliche Intelligenz in all ihren vielfältigen Einsatzformen

●    Quantentechnologien, also die Nutzung der Quantenmechanik im Rahmen der Ingenieurwissenschaft

In diesen Bereichen wird man künftig massenhaft qualifizierte Fachleute suchen, sodass junge Leute ihre Berufswahl direkt passend ausrichten können, um später die besten Chancen bei den Stellenanzeigen und der Jobsuche zu haben. 

Förderung von vielversprechenden Start-ups

Mithilfe der Landeskampagne „Start-up BW“ wird darauf abgezielt, unser Bundesland wesentlich interessanter für Gründer zu machen. Dank verschiedener Finanzierungsoptionen und attraktiver Zuschüsse können künftig erheblich mehr vielversprechende Projekte in die Realität umgesetzt werden, die unsere Firmenlandschaft ergänzen. 

Digitalisierungsstrategien vorantreiben

Damit die Digitalisierung noch schneller voranschreitet, wird ebenfalls einiges unternommen. So bemüht sich die Landesregierung unter anderem um die flächendeckende Verfügbarkeit von Glasfaserverbindungen und setzt in sehr ländlichen Gegenden übergangsweise Satellitenanlagen ein, um während der Zwischenzeit hier ebenfalls für gute Anbindung zu sorgen. 

Mindestens ebenso entscheidend ist jedoch, die erforderliche Infrastruktur für den Einsatz digitaler Technologien im großen Stil aufzubauen und die zugehörigen juristischen Konditionen zu bestimmen, um alles sicher und rechtskonform zu gestalten. 

Kompetenzen bündeln

Um das vorhandene Potenzial optimal auszuschöpfen, ist es unverzichtbar, dieses auf unterschiedlicher Ebene zusammenzuführen und damit Kompetenzgruppen zu schaffen, die sich mit bestimmten Fragestellungen auseinandersetzen. So werden Universitäten im Rahmen der Gründermotor-Initiative viel stärker eingebunden, um ihre modernen Ideen in den Mittelstand einzubringen. 

Das Ganze läuft unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Überhaupt steht die Förderung von Gründern oben auf der politischen Agenda, sodass hierfür viele Fördergelder zur Verfügung gestellt werden. Weiterhin unternimmt man viele Bemühungen, Forschungsinstitute stärker zu vernetzen und in ihrem gemeinsamen Bestreben zu unterstützen, zukunftsweisende, nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Daher fließen weitere Millionen an Steuergeldern in sogenannte Innovationscampus, die mit diesen Zielen beauftragt wurden. All diese Bestrebungen stimmen sehr optimistisch, auch in den nächsten Jahren als wirtschaftsstarkes Bundesland von uns reden zu machen. 

Bilder:
Bild 1: Adobe Stock / Waldteufel / 199709082
Bild 2: Adobe Stock / Cozyta / 61088469
Bild 3: Adobe Stock / Imagecreator / 596278868
 


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