Prinzipiell haben wir heutzutage die besten Voraussetzungen für ein langes, glückliches Leben. Vergleicht man die aktuelle Lebenserwartung in Deutschland mit dem, was vor 150 Jahren hierzulande üblich war, so sind die Unterschiede gravierend.

Das ist auch kein Wunder, schließlich können wir dank moderner Wissenschaft inzwischen viele Krankheiten bekämpfen, haben eine wesentlich bessere Trinkwasserversorgung, vorteilhaftere Lebens- und Wohnbedingungen und gehen auch längst nicht mehr so schwerer körperlicher Arbeit nach wie einst.

So weit, so gut. Doch trotz dieser hervorragenden Voraussetzungen ist festzustellen, dass wir wesentlich schneller altern, als das rein biologisch der Fall sein sollte. Ein sehr stressiges Berufsleben und mangelnde Bewegung sind nur zwei der Gründe, die das Ganze enorm begünstigen.
 
Es gibt viele Optionen, seinem Körper etwas Gutes zu tun. Wir erklären hier, wie sich das Altern erfolgreich hinauszögern lässt.
 

Wo liegen die Gefahren des vorzeitigen Alterns?

Mit den Jahren an Vitalität, körperlicher Leistungsfähigkeit und Konzentrationsvermögen zu verlieren, gehört zum Älterwerden dazu und liegt in der Natur der Dinge. Obgleich wir seither davon ausgegangen waren, dass das Ganze ein kontinuierlicher Prozess ist, haben Wissenschaftler inzwischen herausgefunden, dass es drei große Alterungsschritte im Laufe des Lebens gibt. In diesen Alterungsschritten muss unser Körper größere Einbußen an körperlicher und geistiger Fitness verzeichnen – und zwar mit 34, 60 und 78 Jahren.
 
Unabhängig davon zeigen sich frühzeitige Alterungserscheinungen, indem beispielsweise Schlaf- und Gleichgewichtsstörungen auftreten oder die Haut trocken und schlaff wird, weil Kollagen und Elastin fehlen. Zudem treten an sich eher typische Alterskrankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Typ-2-Diabetes und Krebsleiden auch schon in jüngeren Jahren weit häufiger auf.
 
Leidet man unter chronischem Stress, kann das nicht nur zu Tinnitus, Herzinfarkt und Depressionen führen, sondern unter Umständen sogar bis zu zwei Jahrzehnte Lebenszeit kosten. Die Lebenserwartung verkürzt sich so enorm, weil es unter anderem sehr viel wahrscheinlicher wird, eine bedrohliche Herz-Kreislauf-Krankheit zu bekommen.
 

Inwiefern unsere Arbeitswelt Schuld an der vorzeitigen Alterung trägt

Man braucht sich quer durch die Bevölkerung nur einmal umzuhören, was die Menschen in der Regel so belastet. Am häufigsten wird dabei das Stichwort Stress genannt, der allgegenwärtig zu sein scheint. Keine Frage – der finanzielle Druck ist enorm gestiegen und man kann sich heute längst nicht mehr so einfach einen schönen Familienurlaub, geschweige denn ein Häuschen im Grünen leisten, wie das noch vor 40 Jahren der Fall war. Hohe Energie- und Lebensmittelpreise tun ihr Übriges dazu, dass viele Menschen sich anstrengen müssen, um wirtschaftlich gut über die Runden zu kommen.
 
Ein weiterer Aspekt ist der Spagat zwischen Arbeit und Kindererziehung, der ebenfalls zu Zeitnot und der Tatsache führt, ständig nur am Limit zu sein. Außerdem muss man innerhalb unserer Leistungsgesellschaft stets zuverlässige Qualität abliefern, um erfolgreich zu sein. Unternehmen streben nach ständig wachsendem Umsatz und stehen in hartem Wettbewerb, um auf dem globalisierten Markt irgendwie mithalten zu können.
 
Dieser empfundene Druck wird unweigerlich an die Mitarbeiter weitergegeben. Viel zu lange Arbeitstage, ständige Erreichbarkeit, belastender Konkurrenzkampf, Überforderung, und mangelnde Pausen sind die Folgen. Doch auch das zu lange Sitzen in ungünstiger Haltung ist ein großes Problem, das sich leicht an der Zahl zunehmender Rückenbeschwerden zeigt. Alles in allem wirken sich diese Negativpunkte also unweigerlich auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden aus.
 

Weshalb wir durch unser eigenes Verhalten schneller altern

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Doch nicht nur das heutige Arbeitskonstrukt sorgt dafür, dass unser Wohlbefinden leidet und sich frühzeitige Alterungserscheinungen wie graue Haare, vermehrte Faltenbildung und viele weitere mehr schon deutlich vor der Zeit zeigen. Vielmehr haben wir uns auch sehr nachteilige Verhaltensweisen zugelegt, die unserem Körper erwiesenermaßen Schaden zufügen. Das fängt bereits damit an, die Haut einer zu starken Sonneneinstrahlung auszusetzen, ohne auf den heutzutage unbedingt notwendigen Schutz zu achten. Des Weiteren ist unsere Ernährung alles andere als förderlich, wenn es darum geht, unsere Körperzellen lange vital und funktionsfähig zu halten.
 
Auf unserem Speiseplan stehen Fast Food, gefährliche Mengen an Zucker und Fett. Daneben kommen häufig industriell verarbeitete Lebensmittel sowie sehr viel tierisches Eiweiß minderer Qualität auf den Tisch, das voller Hormone und Antibiotika steckt. Farb-, Konservierungs- und Geschmacksstoffe sind ebenfalls fleißig daran beteiligt, uns altern zu lassen.

Ebenso stellen Genussmittel wie Tabak, Alkohol sowie sämtliche Rauschmittel pures Gift dar, das die Organe beeinträchtigt. Und letztlich bewegen wir uns eindeutig zu wenig, was ebenfalls viele Altersbeschwerden wie schmerzende Gelenke oder Muskelabbau begünstigt. Das Leben findet zudem verstärkt drinnen statt, wodurch nicht nur unsere Immunabwehr geschwächt, sondern auch weniger Sauerstoff im Blut transportiert wird. Der Körper kämpft zwar verzweifelt gegen diese ganze Flut an Bedrohungen an, er kann das verursachte Übel jedoch nicht ausgleichen.

Welche Arbeitslösungen für mehr Gleichgewicht sorgen können

 
Was den Dauerstress im Joballtag angeht, gibt es bereits gute Ansätze, hier deutlich mehr im Sinne der Menschen und ihrer langfristigen Gesundheit zu denken. Während manche Unternehmen diese schon fleißig umsetzen, zeigen sich andere noch kritisch. Dennoch darf man darauf hoffen, dass sich hier in naher Zukunft einiges bewegen wird.
 
Ein solches Modell ist beispielsweise die 4-Tage-Woche, die in manchen nordischen Ländern bereits sehr vielversprechende Resultate hervorgebracht hat. Ganz ähnlich funktioniert der 6-Stunden-Tag, der auf zahlreichen Erhebungen zum Thema Produktivität beruht und sich ebenfalls auszuzahlen scheint. Unser Gehirn und Körper laufen nun einmal nur für eine gewisse Zeit auf Hochtouren, bevor das Leistungsvermögen und verbunden damit folglich die Produktivität rapide einbricht. Auch viele Konzepte der New Work-Bewegung kommen immer mehr in Mode, darunter Remote Work, Home Office-Arbeitsplätze oder hybrides Arbeiten.
 
Alle bieten den Vorteil, Privat- und Berufsleben besser miteinander kombinieren zu können, wertvolle Zeit einzusparen und Arbeitnehmern zu mehr Selbstbestimmung zu verhelfen und damit effektiv Stress abzubauen.

Welche Gegenmaßnahmen wir persönlich unternehmen können

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Vieles liegt tatsächlich in unserer Hand, wenn es darum geht, heute schon die Weichen zu stellen und der frühzeitigen Alterung den Kampf anzusagen. Denn laut einer aktuellen US-amerikanischen Studie kann es uns durchaus gelingen, durch förderliche Verhaltensmuster unsere Lebenserwartung um bis zu 24 Jahre nach hinten zu schieben.
 
Dieses Ziel, das wir alle vor Augen haben dürften, lässt sich viel einfacher umsetzen, als man meinen möchte. Die folgenden Punkte sollen dafür laut der Studie befolgt werden:

Ausgewogene Ernährung

Wer auf Süßigkeiten, Softdrinks, verarbeitete Lebensmittel und übermäßig viel Salz verzichtet, leistet bereits einen entscheidenden Beitrag. Ebenso sollten Kaffee und Milchprodukte seltener konsumiert und stattdessen durch grünen Tee und pflanzliche Alternativen wie Mandel- oder Hafermilch ersetzt werden. 
Je mehr frische, nährstoffhaltige Lebensmittel verzehrt werden, desto besser. Die Zubereitung muss jedoch so schonend wie möglich erfolgen, um die wirksamen Inhaltsstoffe zu erhalten. Wahre Superkräfte gegen Altersprozesse stecken außerdem in dunklen Beeren, Tofu, Fisch, Spinat und Walnüssen. 

Ausreichende Bewegung

Der menschliche Körper ist eine der wenigen „Maschinen“, der Stillstand gar nicht guttut. Ausreichende Bewegung ist daher ein absolutes Muss, um vorzeitigen Verschleiß und Alterung aufzuhalten, mitunter sogar umzukehren. Allerdings ist dieses „ausreichend“ von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es hängt mit dem normalen Alltags-Bewegungspensum ebenso zusammen wie mit der Kalorienzufuhr, der Art der täglichen Bewegung und vielem mehr. 
Für viele Menschen besteht deshalb die sinnvollste Lösung darin, ihr persönliches Basis-Workout professionell ermitteln zu lassen. Dafür sind Fitnessstudios mit angestellten Experten eine hervorragende Anlaufstelle. Das gilt sogar für das nachfolgende regelmäßige Training: Durch den Indoor-Aufbau, oft flexible Öffnungszeiten und die Vielzahl an Trainingsmöglichkeiten bzw. -geräten findet sich hier für fast jeden Anspruch und Bedarf etwas Passendes. 

Gelungene Stressbewältigung

Auch an diesem Stellrad kann ein jeder selbst drehen, indem er sich Strategien aneignet, um den Stress nicht überhandnehmen zu lassen. Dazu zählt ebenso, Grenzen zu setzen und nein zu sagen, wie ein funktionierendes Zeitmanagement umzusetzen und bewusste Auszeiten einzukalkulieren. Auch Entspannungstechniken und Atemübungen wirken wahre Wunder gegen Stress.

Genügend Schlaf

Experten sind sich längst einig darüber, dass konstanter Schlafmangel extrem zu Lasten der Lebenserwartung geht. Interessanterweise gilt dies jedoch auch für übermäßiges Schlafen. Ein gesundes Mittelmaß liegt für Erwachsene bei 7 bis 9 Stunden pro Nacht. 

Erfüllende soziale Kontakte

Unser emotionales Gleichgewicht wirkt sich ebenfalls auf körperliche Prozesse aus, warum es an dieser Stelle nicht vernachlässigt werden darf. Freundschaften pflegen, Zeit mit der Familie verbringen, im Verein aktiv sein oder sich in einem Ehrenamt engagieren – all das trägt ebenfalls zu langfristiger Gesundheit bei und schüttet obendrein jede Menge Glückshormone aus, die wir nur allzu gut gebrauchen können.