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Mit Kindern gesund durch den Winter

 

Mit Kindern gesund durch den Winter

Das Coronavirus breitet sich in Baden Württemberg stark aus – auch unter Kindern. Insbesondere bei den Altersgruppen der Sechs- bis Neunjährigen und der Zehn- bis 19-Jährigen werden hohe Fallzahlen verzeichnet. Daneben bereitet Medizinern der heftige Anstieg von Infekten mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus, kurz RSV, Sorgen.

RSV-Virus: Hohe Fallzahlen in Baden Würtemberg

Der Atemwegsinfekt grassiert in diesem Jahr stärker als in den Vorjahren und verläuft in vielen Fällen auch heftiger als üblich. Meistens verursacht er harmlose Erkältungssymptome. Kleinere Kinder und Frühgeborene können jedoch auch stärker erkranken und müssen im Krankenhaus behandelt werden. In einem Krankenhaus in Stuttgart wurden Anfang November rund hundert Kinder, die sich mit dem RSV-Virus angesteckt hatten, stationär betreut. Der Gesundheitsminister des Bundeslands, Manne Lucha, warb in diesem Zusammenhang kürzlich noch einmal für eine Corona-Impfung und warnte davor bei den entsprechenden Schutzmaßnahmen nachlässig zu werden – auch, um jene Kinder zu schützen, die wegen ihres jungen Alters nicht geimpft werden können.

Bis zu zwölf Infekte pro Jahr sind normal

Bis zu zwölf Infekte bei Kindern pro Jahr gelten als normal. Eine wirkliche Infektanfälligkeit besteht möglicherweise dann, wenn Kinder häufiger als zwölf Mal im Jahr erkranken und die Krankheit regelmäßig schwerer verläuft oder mit Komplikationen wie Lungenentzündungen, Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen verbunden ist. Ein Warnzeichen ist auch, wenn sich das Kind zwischen mehreren Infekten nicht mehr vollständig erholt. Besonders im Kindergartenalter stecken sich Mädchen und Jungen mit Infektionserkrankungen, die manchmal bis zu vier Wochen dauern können, an. Diese Infektanfälligkeit verliert sich meistens mit den Jahren. Das liegt daran, dass das Immunsystem der Kinder durch den Kontakt mit verschiedenen Erregern robuster wird. Der Winter 2020 jedoch gestaltete sich anders: Durch die Corona-Regeln und Lockdowns waren auch Kinder merklich weniger krank. Nun kommen die Infekte jedoch zurück. Gerade für die bis zu Zweijährigen, die bisher nur wenige Infekte hatten, kann die mangelnde Immunität zum Problem werden, wenn RSV und andere Viren jetzt verstärkt zuschlagen. Hinzu kommt, dass die Coronazahlen wieder stark ansteigen, im baden-württembergischen Ortenau sogar so stark, dass eine Eskalation der Lage befürchtet wird und Gesundheitsamt-Chefin Evelyn Bressau an die Bevölkerung appelliert, Kontakte wieder einzuschränken.

Starkes Immunsystem: Auch auf Kleidung achten

Ein starkes Immunsystem ist bekanntlich ein wesentlicher Faktor, um Infektionserkrankungen bewältigen oder sogar abwehren zu können. Frische Luft und regelmäßige Bewegung, auch bei Schnee und Regen, sorgt dafür, dass Kinder gut gegen Corona, Erkältung und Co gewappnet sind. Mindestens eine Stunde am Tag sollten Kinder deshalb draußen spielen. Dabei spielt die Bekleidung eine wesentliche Rolle: Wer fröstelt oder nasse Füße bekommt, macht es Viren leichter, sich im Körper auszubreiten. Kinderärzte raten zum sogenannten Zwiebelprinzip, bei dem mehrere Lagen atmungsaktive Kleidung übereinander gezogen werden. Für eine optimale Wärmeregulierung sollte die unterste Schicht der Kleidung aus Baumwolle bestehen. Mehrere Kleidungsschichten sind deshalb von Vorteil, dass sie körpernah warme Luft speichern. Für kleinere Kinder ist ein Overall geeignet, weil hier nichts verrutschen kann, für größere kann es auch ein Zweiteiler sein.

Schuhe: Nicht zu groß, nicht zu klein

Auch das Schuhwerk darf nicht vernachlässigt werden: Sind die Schuhe zu klein oder zu groß, kommt es schnell zu kalten Füßen. Das richtige Ausmessen ist daher ausschlaggebend für gutes Schuhwerk, eine Anleitung kann hier helfen. Bei starker Kälte reduziert der Körper außerdem die Blutzufuhr an den Extremitäten, was sich durch stechende Schmerzen in Fingern und Füßen bemerkbar macht. Kinderfüße sind besonders empfindlich gegen Kälte. Zudem befinden sie sich im Wachstum, weswegen das Material nicht zu starr sein sollte. Nach einer Studie aus Österreich, bei der 1500 Kinderfüße vermessen worden sind, waren nur 24 Prozent der Füße normal ausgebildet. Drei Viertel der Kinder zeigten bereits Fehlstellungen. Darüber hinaus kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass 69 Prozent aller Straßenschuhe deutlich zu klein ausfielen.

Gesunde Ernährung, viel trinken

Gerade im Winter spielt gesunde Ernährung neben ausreichend Bewegung an der frischen Luft eine wichtige Rolle zur Stärkung des Immunsystems. Ausgewogene Kost mit viel Ballaststoffen und Vitaminen ist deswegen selbstverständlich – nicht nur im Winter. Um die Ernährung im Winter zu optimieren, ist Obst und Gemüse, das nach dem Saisonkalender gekauft wird, eine gute Wahl. Geeignet sind zum Beispiel verschiedene Kohlsorten, Feldsalat sowie Zitrusfrüchte, Äpfel und Birnen aus regionalem Anbau oder Kiwis. Auch Nüsse tun dem Körper im Winter besonders gut, denn durch den Verzehr produziert der Körper Gewebshormone, die Entzündungen hemmen und das Immunsystem stärken.

Eltern sollten außerdem darauf achten, dass ihre Kinder ausreichend trinken. Durch die Heizungsluft ändert sich die Beschaffenheit der Schleimhäute, sie werden trocken und bieten Viren deshalb gute Bedingungen, um in den Körper eindringen zu können. Als Getränke eignen sich Tees, Wasser und Saftschorlen. Sind die Nasenschleimhäute trocken, können diese mit etwas Öl, zum Beispiel Sesam-, Kokos- oder Mandelöl, am Morgen eingerieben werden.

Auch kalte Außentemperaturen trocken den Körper schnell aus, insbesondere im Gebirge. Grund ist die sauerstoffarme Höhenluft. Weil Kinder naturgemäß deutlich weniger Wasserreserven als Erwachsene haben, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Durch die „Eindickung“ des Bluts werden Körperpartien wie Ohren, Hände und Füße schlechter durchblutet.

Ausreichend Schlaf, Hygiene und Wechselbäder

Auch Schlaftiefe und - dauer haben einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem. Ausreichend guter Schlaf ist besonders für Kinder wichtig, um gesund über den Winter zu kommen. Je älter ein Kind ist, desto weniger Schlaf braucht es. Generell jedoch ist das Schlafbedürfnis sehr verschieden. Kleinkinder benötigen durchschnittlich 12 bis 13 Stunden Schlaf. Mit drei bis vier Jahren reduziert sich das Schlafbedürfnis auf etwa  11 bis 12 Stunden, mit fünf bis sechs Jahren sind es durchschnittlich rund 10 Stunden. Eine gute Schlafqualität hängt nicht nur mit den Umgebungsbedingungen wie dem Raumklima zusammen (empfohlen werden 18 Grad Celsius), sondern auch davon, wie entspannt das Kind ist. Stress und Hektik im Alltag sollten deshalb vermieden werden, und das Einschlafen mit Ritualen gefördert werden. Richtiges Lüften trägt ebenfalls zur Schlafqualität bei. Am besten wird das Fenster kurz vor dem Schlafengehen für fünf Minuten weit geöffnet. Ist es im Raum sehr trocken, kann ein befeuchtetes Tuch auf die Heizung gelegt werden.

Wegen des Corona-Virus achten viele Familien verstärkt auf Hygiene. Generell hilft regelmäßiges Händewaschen, besonders sofort nach dem Kita- oder Schulbesuch, eine Ansteckung durch Viren. Auch vor dem Essen und nach dem Toilettengang ist eine gründliche Reinigung der Hände mit Wasser und Seife sinnvoll.

Wechselbäder und Kneipp-Anwendungen

Das Immunsystem lässt sich außerdem durch Wechselfußbäder stärken. Diese Maßnahme härtet den Körper ab, und die Durchblutung wird gefördert. Bei Wechselfußbädern werden die Füße des Kindes fünf Minuten in warmes und anschließend fünf Sekunden in kaltes Wasser getaucht. Das ganze wird drei Mal wiederholt und mit dem Eintauchen der Füße in kaltes Wasser beendet. Zur zusätzlichen Stärkung kann ein- bis zweiminütiges Wassertreten in einer mit kaltem Wasser gefüllten Badewanne geeignet sein. Anschließend werden dem Kind warme Socken angezogen und die Füße für einige Zeit bewegt. Eine weitere Maßnahme zur Prävention gegen Erkältungen sind Fußguss und Knieguss: Hier werden die Füße von den Zehen bis zur Ferse kalt abgeduscht oder die Knie - beginnend beim Außenknöchel des Fußes über den Unterschenkel um das Knie und über den Innenschenkel wieder nach unten - mit einem kalten Wasserstrahl abgebraust.

Bei Infekt: Viel Ruhe und Schlaf

Ist es trotz Vorbeugung zu einem Infekt gekommen, helfen verschiedene Mittel: Bei verstopfter und geschwollener Nase sind es Nasentropfen, die schnell helfen können. Hustet das Kind, sollte es viel trinken, damit das Sekret flüssig wird und besser abgehustet werden kann. Hat das Kind Halsschmerzen, können Kinder mit lauwarmem Salbei- oder Kamillentee gurgeln oder den Speichelfluss mit zuckerfreien Lutschbonbons anregen. Bei Fieber helfen Wadenwickel. Dauert das Fieber an, muss ein Arzt zu Rate gezogen werden. Alles in allem gelten viel Ruhe und Schlaf als wichtige Faktoren für eine schnelle Gesundung.

 

Bild 1: Stock Adobe © WavebreakmediaMicro

Bild 2: Stock Adobe © nellas

Bild 3: Stock Adobe © Oksana Kuzmina


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