Der Trend zur Nachhaltigkeit und zum Natürlichen hat längst auch Einzug in die Gesundheits- sowie die Kosmetikbranche gehalten. Immer mehr Menschen kaufen Naturkosmetik und achten darauf, dass in den Produkten, mit denen sie ihre Haut in Kontakt bringen, möglichst wenig künstliche Bestandteile enthalten sind. Auch Naturkosmetik aus dem Schwarzwald erfreut sich großer Beliebtheit.

Naturkosmetik als Teil eines größeren Trends

Der Planet erwärmt sich, die Natur leidet und immer mehr Menschen wird derzeit bewusst, dass sie ihre Lebensweise ändern müssen, um sich und die Umwelt zu schützen. Deshalb werden Nachhaltigkeit und Umweltschutz großgeschrieben. 

Dieser Trend lässt sich auch im Bereich der Kosmetikprodukte beobachten. Aus einem aktuellen Bericht des GfK, des größten deutsche Marktforschungsinstituts, mit dem Titel „Consumer Index August 2021 – Ethik trifft Ästhetik. Die junge Generation auf dem Weg zum nachhaltigen Genuss“ lässt sich Deutliches herauslesen.

So hat sich 2021 eine Umsatzveränderung in der Kosmetikbranche und hier wiederum bei der Naturkosmetik ergeben, die Bände spricht. Um ganze 6 % ist der Umsatz in diesem Segment gewachsen. Im Bereich der Konventionellen Kosmetik hingegen ist er um 2 % gesunken. Bei der Naturnahen Kosmetik ließ sich ein Umsatzverlust von 3 % beobachten.

Da der Trend der Nachhaltigkeit und Natürlichkeit keiner ist, der aus einer spontanen und zufälligen Laune, sondern einer gesellschaftlichen Dringlichkeit entstand, ist davon auszugehen, dass die Zahlen sich in ähnlicher Weise weiterentwickeln werden.
Auch Naturkosmetik aus der Ortenau-Region, genauer aus dem Schwarzwald, dürfte sich weiterhin starker Beliebtheit erfreuen. Die wohl bekannteste Marke aus der Region ist „Schwarzwald Naturkosmetik“. In Oberkirch sitzt die Schwarzwald Naturkosmetik GmbH, die seit einigen Jahren Kosmetikprodukte herstellt, bei denen sich nach eigenen Angaben von traditionellen Heilmitteln, bestehend aus Heilkräutern und Pflanzen aus dem Schwarzwald, inspiriert wurde.

Warum immer mehr Menschen zu Naturkosmetik greifen

Schon vor Jahrhunderten nutzten die Menschen diverse Substanzen und Mittel, um ihr äußeres Erscheinungsbild zu erhalten oder es, in ihren Augen, noch zu verbessern. Lange Zeit wurden dafür – schon seit dem 16. Jahrhundert – chemiatrische Produkte verwendet. Doch immer mehr Menschen wenden sich von „herkömmlicher Kosmetik“ ab und kaufen Naturkosmetik. Sie soll, was ihre dekorative Wirkung, aber auch die Reinigung und Revitalisierung der Haut und Haare betrifft, genauso oder ähnlich effektiv sein und gleichzeitig keinerlei Gefahr für die Gesundheit darstellen.

Die Berichte der begeisterten Käuferinnen und Käufer sowie die Umsatzzahlen dieses Bereichs der Kosmetikbranche sprechen für sich. Naturkosmetik wird immer beliebter. Das hängt auch damit zusammen, dass bestimmte Naturkosmetiksiegel Bekanntheit erlangen. Wo mit dem Aufkommen der Naturkosmetik gerne einfach zu Produkten gegriffen wurde, auf denen „Naturkosmetik“ stand, ist heute vielen Konsumierenden klar, dass nur bestimmte Siegel auch wirklich rein natürliche Inhaltsstoffe gewährleisten.

Praktischer Weise gibt es die EU-Kosmetik-Verordnung. Sie setzt die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kosmetika, regelt also die wesentlichen Verpflichtungen und Anforderungen für kosmetische Produkte. Dabei geht es vor allem darum, die Sicherheit kosmetischer Produkte zu garantieren und die Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer zu schützen. 

Für das Erreichen dieses übergeordneten Ziels werden zum einen bestimmte Inhaltsstoffe verboten. Zum anderen werden den Herstellern umfassende Kennzeichnungspflichten auferlegt. Dazu gehören etwa leicht lesbar und deutlich sichtbar diverse Angaben über das Produkt. Auch das Thema Beipackzettel spielt eine wichtige Rolle. Anders als bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und frei verkäufliche Arzneien, müssen die Gebrauchsinformationen hier nicht hinterlegt werden. Die Liste der Bestandteile muss nur auf der Verpackung erscheinen. Allerdings legen viele Naturkosmetikhersteller freiwillig kleine Beipackzettel zu den Produkten in die Schachtel, auf denen sie noch einmal detailliert über den Ursprung der einzelnen Bestandteile und etwa ihre persönliche Philosophie informieren.

Was die bereits erwähnten Siegel betrifft, die Naturkosmetik auszeichnen, gibt es ebenfalls genaue Vorschriften. So gelten hierfür gesetzlich strengere Verbote für Tierversuche. Rohstoffe aus toten Wirbeltieren, wie tierische Fette, Nerzöl und Murmeltierfett, dürfen ebenfalls nicht verwendet werden.
Die strengen Richtlinien von „Ecocert“ und „Cosmos Natural“ garantieren, dass sowohl auf Tierversuche verzichtet wurde, als auch, dass mindestens 95 % der pflanzlichen Inhaltsstoffe in den Rezepturen aus ökologischem Anbau stammen.

Weitere wichtige Siegel für Naturkosmetikprodukte sind:

• BDIH

• Natrue

• Icada

• Demeter

Was spricht außerdem für Naturkosmetik?

• Die Vorteile von Naturkosmetik sind vielfach. Nicht ohne Grund steigt die Nachfrage nach hochwertigen Kosmetikprodukten mit natürlichen Inhaltsstoffen immer weiter.

• Produkte aus dem Bereich zertifizierter Naturkosmetik wurden umwelt- und ressourcenschonend hergestellt.

• Die Verpackungsmaterialien der Produkte müssen grundsätzlich aus recycelbaren Materialien bestehen.

• Die Verpackung muss zusätzlich möglichst sparsam verwendet werden.

• Farbe und Duft von Naturkosmetika sind vollkommen natürlich. Synthetische Inhaltsstoffe, die zu Reizungen der Haut oder auch der Atemwege führen können, sind damit ausgeschlossen. (Allergiker und sehr sensible Personen sollten zudem auf das Siegel des Deutschen Allergie und Asthma Bundes (DAAB) achten. Es gibt einen ersten Hinweis darauf, dass eventuell belastende Duftstoffe verwendet werden. Eichenmossextrakt beispielsweise, auch unter „Evernia Prunastri Extract“ zu finden, hat ein recht stark allergenes Potenzial.

• In vielen Produkten aus dem Bereich herkömmlicher Kosmetik lassen sich Kunststoffe in fester oder flüssiger Form finden. Aus dem Badezimmer finden Anteile davon als Mikroplastik ihren Weg in die Meere und Flüsse unserer Planeten. Dort verseucht das Mikroplastik den Lebensraum vieler Tiere. In Naturkosmetik finden sich keine Plastikteilchen.

• Nicht nur die Umwelt und Gesundheit spielt bei der Herstellung von Naturkosmetik eine Rolle. Auch der Mensch wird berücksichtigt. So beziehen viele Unternehmen, die in diesem Segment tätig sind, ihre Rohstoffe von landwirtschaftlichen Kooperativen in Entwicklungsländern. Teilweise haben sie auch eigene Rohstoffprojekte initiiert und arbeiten mit lokalen Herstellern und Zutaten. Auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen wird dabei streng Wert gelegt.