Freiburgs OB Dieter Salomon wertet den Auftakt des Papst-Besuchs als "großartig". Stadt, Ordinariat und Polizei hätten sich gründlich und umfassend vorbereitet und arbeiteten gut zusammen. Ausdrücklich dankte Salomon am Nachmittag den Polizisten, Sanitätern und vor allem den vielen freiwilligen, ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz. Zuvor hatte Salomon den Papst im Beisein von Ministerpräsident Kretschmann vor dem Renaissanceportal des Münsters begrüßt - mit dabei rund 3.000 geladene Gäste. Der Papst trug sich auch ins Gästebuch des Landes und ins Goldene Buch der Stadt Freiburg ein. Große Gottesdienste, viele Gespräche, wenig Schlaf: Papst Benedikt XVI. fühlt sich trotz aller Anstrengungen am dritten Tag seiner Deutschlandreise nach wie vor fit. "Es geht ihm wirklich gut, und auch besser als ich erwartet habe", sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Samstag in Freiburg. "Es ist wunderbar, wie er alle Momente dieser Reise wirklich intensiv erlebt." Der 84-jährige Papst absolviert im Moment ein Marathon-Programm. In Freiburg stehen unter anderem noch zwei Gottesdienste mit insgesamt über 100.000 Gläubigen auf dem Programm. Freiburgs Erzischof Robert Zollitsch ist heute zum erstan Mal im Papamobil durch seine Stadt gefahren. "Ein völlig neues Fahrgefühl", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der mit Benedikt XVI. und dessen Privatsekretär Georg Gänswein bei der Tour durch Freiburgs Zentrum im Auto saß. Im Alltag verzichtet der Erzbischof bei Terminen in der Stadt generell auf einen mobilen Untersatz. In Freiburg ist Zollitsch stets zu Fuß unterwegs. Petrus hat es gut gemeint mit dem Heligen Vater: Die mehr 100.000 Regencapes, die die Kirche für die Gläubigen am Papst-Wochenende in Freiburg bereit gelegt hat, bleiben im Karton. Stattdessen ist Mineralwasser begehrt. Freiwillige Helfer verteilten heute in der Innenstadt kühlendes Wasser an die Schaulustigen, die unter strahlender Sonne und bei Temperaturen von mehr als 20 Grad auf den Papst warteten. Für die Besucher der Heiligen Messe am Sonntag stehen kostenlos mehr als 200.000 Mineralwasserflaschen bereit. Der Streit um Stuttgart 21 berührt auch den Papst. Bei seinem Treffen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann fragte Benedikt XVI. überraschend nach dem aktuellen Stand des Bahnprojekts. In einem ARD-Interview berichtete Kretschmann, der Papst habe den Konflikt sogar mit dem Streit in der katholischen Kirche verglichen. Er habe dem Papst geschildert, wie er als Ministerpräsident sich bemühe, dass der Konflikt nicht die Gesellschaft spalte. "Ja, das Problem habe ich auch, wie ich eine pluralistisch werdende Kirche zusammenhalte", habe der Papst geantwortet. Dem Papst gibt nun eine Uhr aus dem Schwarzwald die Zeit an: Kretschmann überreichte ihm in Freiburg als Gastgeschenk eine Uhr der Schwarzwälder Traditionsmarke Junghans. OB Salomon schenkte eine Silberschale mit eigens entwickelter Solarzelle. (sst)