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Nachhaltiges Wohnen in Offenburg – Welche Konzepte, Projekte und Träger gibt es in der Stadt? 

Nachhaltiges Wohnen ist einer der Kernaspekte, den Bund und Länder betrachten müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Aber eine nachhaltige Wohnpolitik muss sich nicht nur mit Energieeffizienz und Klimaneutralität beschäftigen, sondern auch mit weiteren sozialen und wirtschaftlichen Faktoren. Doch wie ist die Stadt Offenburg auf diese Aufgabe vorbereitet und welche Pläne und Kooperationen von städtischen, kommunalen oder anderen Trägern existieren schon heute?

Die Wohnsituation in Offenburg ist schon seit längerem angespannt. Gerade was Wohnungen für Menschen mit geringen Einkommen betrifft, gibt es enormen Nachholbedarf. Denn seit 1990 ist die Stadt um rund 20 Prozent auf 63.000 Bewohner gewachsen. Gleichzeitig kommt auf die Stadt die Herausforderung zu, mithilfe von nachhaltigen Wohnkonzepten bis 2040 Klimaneutralität im Sektor Wohnen zu erreichen. Offenburg hat sich im Rahmen seines Klimaschutzkonzeptes auf eine Klimaneutralität bis 2040 anstatt 2045, wie vom Bund gefordert, festgelegt.

Um diesen ambitionierten Spagat in Sachen sozialer und klimaneutraler Entwicklung zu schaffen, hat Offenburg mehrere Strategien und Kooperationen entwickelt, um auf die Zukunft vorbereitet zu sein.

DIE ORTENAUER ENERGIEAGENTUR

Gemeinsam mit dem Landkreis Ortenau stellt die Stadt Offenburg der Ortenauer Energieagentur GmbH ein jährliches Budget zur Verfügung. Diese ermöglicht es den Bürgern, Beratungen rund um diese Bereiche:

  • Energie-Erstberatung,
  • Solarberatung,
  • Energiesparberatung,
  • Heizungsberatung und
  • Gebäudeberatung,

kostenfrei in Anspruch zu nehmen. So können die Offenburger sich vor anstehenden Sanierungen fachlich einwandfrei über Maßnahmen der Energieeffizienz und Klimaneutralität informieren. Doch auch für die Stadt Offenburg bietet die Ortenauer Energieagentur einige kommunale Projekte.

So unterstützt sie die Stadt bei der Erstellung von Gutachten und Sanierungsplänen für öffentliche Gebäude. Daneben beraten sie die Stadt in verschiedenen Gremien, beispielsweise bei der kommunalen Wärmeplanung. Diese soll als Grundlage dienen, die Wärmeversorgung im Rahmen der Wärmewende zukunftsfähig zu machen. 

An Schulen und Kindergärten hilft die Energieagentur Ortenau mit ihrem „Fifty-fifty“ Projekt dabei Energie zu sparen und die Einrichtung zur aktiven Mitarbeit zu motivieren. Dazu zählen Prämien, wenn die Schulen und Kitas Energiekosten einsparen, aber auch pädagogische Schulungen der Kinder und Jugendlichen, um ein Bewusstsein für Energiesparen nicht nur an der Schule, sondern auch zu Hause zu entwickeln.
 

DAS BÜNDNIS FÜR WOHNEN IN OFFENBURG

In Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an sozialen Organisationen, wie etwa der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe, hat die Stadt Offenburg die Trägerschaft des städtischen Bündnisses für Wohnen übernommen. Das Hauptziel dieses Bündnisses ist es, leerstehenden Wohnraum für die Bevölkerung zu aktivieren. Dies soll unter anderem über Prämien für Vermieter geschehen. Private Vermieter können bis zu 2500 Euro bekommen, wenn sie ihre Wohnung Personen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung stellen. Diese Aktion wird als Projekt Raumteiler zum Aushängeschild des Bündnisses.

Ein weiteres Ziel ist es, die Wohnungen an Wohnungssuchende zu vermitteln. Manche Menschen haben Probleme mit dem Schreiben schriftlicher Bewerbungen oder ihnen fehlen die Sprachkenntnisse, um mit dem Vermieter in Kontakt zu treten. Hier tritt das Bündnis für Wohnen auf dem Plan und hilft als Kontaktbüro bei der Suche und dem Bewerbungsprozess.  

DIE HOCHSCHULE OFFENBURG

Obwohl die Hochschule Offenburg mit ihren 3700 Studenten verteilt auf die Standorte Offenburg und Gengenbach eher zu den mittelgroßen Standorten der Hochschulen zählt, machen diese Studenten doch rund 6 Prozent der Bevölkerung Offenburgs aus. Gerade für Studenten ist die Suche nach bezahlbarem Wohnraum schwierig. Eine Wohngemeinschaft hat einige Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit, allerdings sind auch hier die Möglichkeiten rar und nicht für jeden ist das Leben auf engsten Raum mit wildfremden Personen etwas.

Das Studierendenwerk Freiburg bietet in Offenburg an drei Standorten rund 250 Zimmer an, in der Zähringerstraße, der St.-Martin-Straße und der Goldgasse. Durch ihre Lage sind sie damit nicht weit vom Campus entfernt. Solche sozial verträglichen Angebot entlastet Studenten durch günstige Mieten, aber ebenso den Wohnungsmarkt. 

Gerade was internationale Studierende betrifft, kommen hier verschiedene Probleme zusammen. Die Organisation von Wohnraum im Ausland, ein ohnehin prekärer Wohnungsmarkt sowie Spitzen bei der Vermietung zwischen den Semestern. Damit Studenten, welche die Hochschule Offenburg im Rahmen des Erasmus-Programmes besuchen, trotzdem eine Wohnung finden, bietet die Hochschule einen Vermittlungsdienst für Privatwohnungen an.

FÖRDERPROJEKT KLIMAFIT

Mit dem Förderprojekt „100 Häuser werden Klimafit“ hat die Stadt zwischen 2014 und 2019 ein Programm gestartet, um Privatpersonen bei der Energiesanierung ihres Wohneigentums zu helfen. Es folgten die Programme „Klimafit 2.0“ im Jahr 2020 und „Klimafit 3.0“ bis Ende 2023. In diesen Jahren wurden mehrere hunderttausend Euro für Wärmeschutzmaßnahmen, wie den Einsatz von klimafreundlichen Dämmmaterialien und Prämien für das Erreichen von KfW-Effizienzhausstandards, sowie für den Einbau von Photovoltaikanlagen ab drei Kilowatt zur Verfügung gestellt.

Diese Förderungen ließen sich mit Bundes- und Landesförderungen wie etwa günstigeren KfW-Krediten kombinieren und sollten so einen zusätzlichen Anreiz zur nachhaltigen Sanierung leisten. Die Bürger nahmen das Angebot gut an, denn dessen Mittel wurden schon ausgeschöpft. Auch wenn noch kein neues Klimafit 4.0 Förderprogramm angekündigt wurde, besteht noch die Kampagne „Klimafit im Quartier“.

Hierbei wendet sich die Kampagne direkt an Eigentümer und Bewohner der einzelnen Ortsteile und klärt die Bewohner durch Vorträge über die Vorteile von klimagerechter Sanierung, Förderprogramme und Tipps um das Thema Energieeffizienz auf. Nacheinander wechselt diese Kampagne wechselt durch die einzelnen Ortsteile und während dieser Zeit übernimmt die Stadt die Kosten für den Eigenanteil an Energieberatungen. Das Ziel ist nicht nur über die Maßnahmen zu informieren, sondern auch die Akzeptanz unter der Bevölkerung für Klimaschutz durch gezielte Standortansprache zu erhöhen. 

DER KOMMUNALE WÄRMEPLAN OFFENBURGS 

Ende 2023 hat die Stadt Offenburg ihr Konzept für die kommunale Wärmeplanung vorgelegt. Dazu war sie im Rahmen des Klimaschutz- und Klimaanpassungsgesetzes von Baden-Württemberg verpflichtet. Die Ergebnisse dieses Konzeptes geben den folgenden sechs Maßnahmen Priorität:

  1. das energetische Quartierskonzept Südstadt

  2. die Erweiterung des Nahwärmenetzes in Zell-Weierbach

  3. die Erweiterung des Nahwärmenetzes in Griesheim

  4. die Roadmap für den Umbau zur klimaneutralen Fernwärme

  5. der Fernwärmeausbau bis 2027

  6. der Kampagne zur energetischen Sanierung und Heizungsmodernisierung

Daneben wurden der Bestand und Sanierungsbedarf der einzelnen Stadtteile in Steckbriefen und Berichten festgehalten. Diese und weitere Informationen, wie etwa zur Verfügbarkeit von Fernwärme, finden sich auf der städtischen Seite rund um die kommunale Wärmeplanung. 

DIE WOHNBAU OFFENBURG GMBH

Bei der Wohnbau Offenburg GmbH handelt es sich um eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Offenburg, welche die Rund 1500 Wohnungen der Stadt verwaltet und vermietet. Daneben ist es aber auch ihre Aufgabe, durch Erwerb oder Neubau den Bestand an Mietwohnungen für breite Gesellschaftsschichten sicherzustellen. Es ist daher ein kritischer Teil der Strategie für nachhaltiges Wohnen in Offenburg.

So wurden etwa im September 2024 57 Mietwohnungen für den eigenen Bestand errichtet. Auf dem Grundstück Fessenbacher Straße/Helene-Weber-Straße entstandenen die Wohnungen, welche eine Wohnfläche von rund 4000 Quadratmeter besitzen.

Alle Wohnungen erfüllen den KfW-Effizienz-Standard 55 und sind daher besonders nachhaltig. Außerdem wurden auf den Dächern Solaranlagen installiert, welche jährlich 10.000 Kilowatt Strom erzeugen. Wenn Mieter von diesen Anlagen profitieren möchten, können sie dies über Mieterstromangebote tun.

Besonders in Zeiten von massiven Kostensteigerungen beim Bau ist ein städtischer Bauträger, welcher den Bedarf nach kostengünstigen Wohnungen auf dem Offenburger Wohnungsmarkt deckt, so nötig wie nie.

DIE MESSE „BAUEN WOHNEN GARTEN & GENUSS“

Die Messe „Bauen Wohnen Garten & Genuss“ fand im März 2024 erstmals wieder nach den Coronajahren statt. In der Baden Arena wurde dort für die Bewohner der Region ein umfassendes Programm rund um das Thema Bauen, Renovieren, Sanieren und Modernisieren geboten. Es waren Anbieter für energetische Sanierung, Passivhäuser und Solaranlagen anwesend.

Jeden Tag fand auch ein Fach-Forum zum Thema Energie statt, in welchem Experten Vorträge zu den Themen Energieeffizienz, Heizungstausch oder Lüftungsanlagen hielten. Die Messe war mit über 12.000 Besuchern gut besucht. Daher wurde für das Jahr 2025 schon die nächste Messe angekündigt.


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